Bilderklärung "Der Herbst"

Auszüge aus: Eberle, Matthias "Max Liebermann", 1847-1935, Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, Band I 1865-1899, München 1995

"Der Herbst" - Wandgemälde im Schloss Klink
Bild an der Wand zum Speisezimmer (südlich / heute Thekenwand in der Kaminbar)

1898/33 Der Herbst - Wandgemälde im Schloss Klink.
1898-99, Öl auf Leinwand, ca. 280 x 550 cm, Arthur Schnitzler, Schloss Klink in Mecklenburg,

Der pflügende Bauer schmückte die Wand zwischen Damen- und Speisezimmer. Eine Kreidezeichnung mit dem Entwurf für den "Herbst" (50,7 x 73,0 cm, Kupferstichkabinett Dresden, Inv. Nr. C 1910-54, erworben 1910) zeigt den Bauern noch im Gegensinn: Er lenkt das Gespann, anders als hier, von rechts nach links über den weiten Acker. Das Strohbündel liegt dort noch links von der ausgesparten Türöffnung, Spuren von Feuer und Rauch erscheinen in dem ausgeführten Bild nicht mehr.Das Moment der Bewegung übernehmen jetzt die flatternden Vögel, die in der frischgepflügten Erde nach kleinem Getier suchen. Im Unterschied zum Entwurf wirkt die Szene im fertigen Bild ruhiger. Ein vom Wind gebeugter Baum, der direkt über dem Pflug am Horizont stand, fehlt, der Schritt des Bauern ist gemessener und ruhiger, seine Haltung wirkt aufrechter.