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Entwicklung als Wertsteigerung
1345 - 8 Schillinge spielen in der Ersterwähnungsurkunde vom 21.Dezember eine Rolle: die von Pritzbuers, die als die ersten Besitzer von Klink auftauchen, verkaufen in einer Urkunde vom 21.Dezember 1345 dem Kloster Malchow ihre Einkünfte aus der Fischerei aus dem Kölpinsee und in der "...Muritze circa villam Klinken..." für 8 Schillinge.
1375 - 500 Mark ist der Pfandpreis in einer Urkunde vom 29.Juni für das Gut Klink ("...myn ghud to der Clynckenn, dat by der Eldenen Bruggen lycht ... unde wuste unde unbeset...")
1490 - 550 Mark ist der Kaufpreis für Ritter Lorenz von Below auf Nossentin für das immer noch lediglich als Feld bezeichnete Klink: "...velde thor klyncken..."
1650 - 9500 Gulden zahlt Caspar Friedrich von Holstein für das Gut Klink (Mitte des 17. Jh.)
1747 - 46200 Reichstaler Pfandpreis muß der Glasermeister Kähler für Gut Klink einlösen.Die Familie Kähler blieb im Besitz des Gutes bis 1891.
1891 - 600.000 Mark war Gut Klink gemeinsam mit Gut Behrenswerder (Eldenburg) einem Eugen Hahn aus Berlin wert.
1896 - 621.000 Mark war der Kaufpreis für den gesamten damaligen Besitz, der schon 1897 an Arthur Schnitzler überging. In dessen Familie blieb das Gut bis 1945 (entschädigungslos enteignet).
1945 - am 4.10. setzte mit der Aufteilung des Gutes Klink im damaligen Landkreis Waren die Durchführung der Bodenreform ein. Der größte Teil des Gutes wurde im Rahmen der Bodenreform an 31 Landarbeiter und Flüchtlinge zum Aufbau von Bauernstellen vergeben.
1971 - 1,32 Mill. M wurden in den Umbau des Schlosses zum Schulungs- u. Erholungsheim investiert
1992 - 4,7 Mill. DM war der Kaufpreis der Treuhand-Anstalt für das ehemalige Volkseigentum
Im Landkurier des Amtes Waren-Land vom Dienstag, den 9.Mai 1995, Jahrgang 4, Nummer 5 ist ein Artikel unter der Rubrik Kulturnachrichten zu finden, der überschrieben ist mit: "Der Klinker Zeitsprung ...mehrere denkwürdige Anlässe für Klink zum Feiern!" Er hat folgenden Wortlaut:
Im Landkurier 4/95 vom 11. April 1995 rief unser Bürgermeister, Rudi Reilich, unter der Überschrift "Neben der 1000-Jahr-Feier unseres Landes gibt es in diesem Jahr in unserer Gemeinde mehrere denkwürdige Anlässe" die Bürger Klinks zum feiern auf. Das hören die Klinker gerne! So soll also vom 28.Juli bis 30.Juli 1995 auf 650 Jahre Klink angestoßen werden. Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde in Klink zur 600-Jahr-Feier vom 27.Mai bis 30.Mai 1976 (Video Link) angestoßen. Ja richtig, die Anlässe sind 50 Jahre auseinander, gefeiert wird aber schon nach 19 Jahren! Bismarck hat halt Klink und seine feierlustigen Bürger nicht gekannt, wenn er meinte, in Mecklenburg geht die Welt 50 Jahre später unter. Im Gegenteil, zumindest die Klinker haben schneller als die Zeit erscheint die Gelegenheit genutzt - und gefeiert!
Wie ist dieser Zeitsprung zu erklären? Die 600-Jahr-Feier fand 1976 ein Jahr verspätet statt. Zum Beginn des Jahres 1975 teilte der damalige Rat des Bezirkes Neubrandenburg der Gemeinde Klink mit, daß im V. Band der "Kunst- und Geschichtsdenkmäler Mecklenburgs" von Fr.Schlie, Schwerin 1902, auf den Seiten 389 - 390 die Geschichte des Dorfes Klink erstmals mit dem 29. Juli 1375 erwähnt ist (siehe dazu Artikel "650 Jahre Klink" im Landkurier 4/95). Eine Feier, wie die Klinker sie sich zu solch einem Anlaß vorstellen, war zum damaligen Zeitpunkt nicht in einem halben Jahr zu organisieren. Um trotzdem zu feiern, brauchte man mindestens 1 Jahr Vorbereitung. Offiziell hörte sich das dann so an:
"Die Gründung der Gemeinde geht auf die Jahre 1375/76 zurück. So wird z.B. in einer Ausgabe über Kunst- und Geschichtsdenkmäler Mecklenburg-Schwerin von Professor Schlie Klink 1375 erstmals erwähnt und 1376 der Ort Klink nachweislich verkaufsurkundlich genannt. Es wird aus den vorliegenden Dokumenten angenommen, daß die eigentliche Besiedlung nach dem 12 Jh. durch leibeigene Bauern begann. Die ersten Anzeichen der Besiedlung entstanden im jetzigen Zentrum des Schlosses und der alten Schule und erstreckten sich bis hin zur Eldenburger Brücke. Ungefähr ab 1840 bis zum Beginn des 1. Weltkrieges erfolgte die weitere Bebauung Klinks in Richtung Röbel. Bis 1945 war Klink ein Rittergut, welches zuletzt durch die Familie von Schnitzler geführt wurde."
Das war gesamte historische Rückblick in der 10seitigen Festansprache des damaligen Vorsitzenden des Rates des Kreises. Das Programm zur 600-Jahr-Feier kam also von "oben". Ohne den Rat des Bezirkes hätte Bismark wieder recht. Klink hätte seine 600-Jahr-Feier verschlafen!
Ortschronik bedeutete damals, den Einfluss der führenden Rolle der Arbeiterklasse im erste Arbeiter- und Bauernstaat auch auf dem Lande nachzuweisen. Und das im Besonderen mit geschichtlichem Nachweis für die Gemeinde Klink. Deshalb war Geschichte darüber hinaus zwar auch möglich, aber doch beschwerlich. Zu einem wirklichen Studium der "Lehn-Akten" im Mecklenburger Staatsarchiv in Schwerin kam es also erst, als die Gemeinde Klink selbst Interesse an ihrer Geschichte entwickelte. Daraus entstand eine erste für die Gemeinde geschriebene 15seitige Ortsgeschichte von Klink. Her K.H. Steinbruch vom "Mecklenburgica-Archiv- und Recherchedienst" entdeckte dabei eine Akte vom 21.12.1345, in der Klink bereits erwähnt wurde. Damit war Klink 30 Jahre älter als bisher angenommen, d.h. die 600-Jahr-Feier hätte 30 Jahre früher stattfinden müssen. Nur gut, daß 1975 noch keiner etwas von dieser Ersterwähnungsurkunde von 1345 wußte - die 600-Jahr-Feier hätte es nicht gegeben. Nur gut, daß wir in Klink 1995 von dieser Ersterwähnungsurkunde wissen, die 650-Jahr-Feier würde es sonst nicht geben.
Womit wir also wieder bei...mehreren denkwürdigen Anlässen für Klink zum Feiern wären!