Ortsgeschichte Sembzin

Sembzin KurzchronikChronik Sembzin

1300 - Ersterwähnung als Cemcyn (gehört zu slaw. Sem = Person)
1362 - Vogt Yo v. Grambow bekommt von der Fürstin Elisabeth Sembzin geschenkt
1391 - die v. Grambow nahmen von den Herzögen das Land Röbel als Pfand
1417 - verpfänden sie 4 Hufe von Sembzin an das Kloster Malchow
1481 - das Kloster Malchow erwarb Sembzin ganz
16. Jh.- Sembzin gehört der Familie v. Below (Klink)
1704 - auch die v. Holstein haben Anteile in Sembzin
1800 - Pächterhaus gebaut
1802 - Anbau eines unterkellerten Flügels
1815 - der Gutsbesitzer F. Engel pachtet Sembzin
1864 - heißt der Pächter J. Bendes, 1894 C. J. Böbs und 1899 K. J. Böbs 
1908 - gehören 119 Einwohner zum Amtsgerichtbezirk Malchow
1921 - werden noch 509 ha Pachtfläche von Fritz Never bewirtschaftet 
1933 - mehrere Bauernstellen werden gegründet (hauptsächlich aus Ostfriesland)
1945 - die Gemeinde nutzt das Gutshaus (Wohnungen, Verkaufsstelle, Schule...)
1960 - Gründung einer LPG in Sembzin (LPG "Fritz Reuter", Typ I)
1974 - Zusammenschluss LPG Klink und Sembzin
1976 - Zusammenschluss aller drei LPG'n Klink, Sembzin und Grabenitz

Sembzin, Ortsteil von Klink

entnommen: "Gutsdörfer im Müritzkreis", Gerhild Meßner, Ernst-Ludwig Evers / Manfred Achtenhagen, herausgegeben vom Verein "Historisches Gutsensemble Ludorf e. V.", Seite 204

Der Ort liegt nahe der B 192 am nordwestlichen Ufer der Müritz, 4 km südlich von Klink. Die frühere Schreibweise war Cemcyn.
Als Dank für die Verhandlungen zum Burgfrieden von 1362 in Wredenhagen bekam Vogt Yo v. Grambow von der Fürstin Elisabeth Sembzin geschenkt. 1391 nahmen die v. Grambow das Land Röbel von den Herzögen als Pfand. 1417 wiederum verpfändeten sie 4 Hufe von Sembzin an das Kloster Malchow, das diese 1481 ganz erwarb. Im 16. Jh. gehörte Sembzin der Familie v. Below (Klink). 1704 hatten auch die v. Holstein Anteile in Sembzin. Die Below verkauften ihren gesamten Besitz 1710 an das Kloster Malchow, das hier einen Pachthof einrichtete. 1815 hieß der Pächter Friedrich Engel und 1864 J. Berndes. 1894 hatten C. J. Böbs und 1899 K. J. Böbs den 780 ha großen Hof gepachtet. Im Ort war eine Holzwärterei. 1921 waren es nur noch 509 ha Pachtfläche, die von Fritz Never bewirtschaftet wurden. Mitte der 1930er Jahre gelangte eine Siedlungsgesellschaft an den fruchtbaren Grund und Boden. Bis 1937 richtete sie mehrere Bauernstellen ein. Die Bauern kamen aus Ostfriesland.
Der Gutshof liegt mit seinen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden ganz am Ende der Dorfstraße. Das Pächterhaus, wahrscheinlich um 1800 gebaut, war ein eingeschossiger, unverputzter Steinbau aus roten Ziegeln auf einem Feldsteinsockel mit einem Mansardendach. 1802 wurde im Nordwesten ein kleiner unterkellerter Flügel angebaut. In dessen Nähe stand ein Backhaus. Auf dem Hof gab es drei Stallungen und eine Scheune. 1874 sind einige Stallgebäude aus fast weißen, sehr festen Ziegeln neu gebaut worden. Von ihnen existiert heute nur noch eine Stallruine und eine Tagelöhnerkate.
Das Gutshaus diente nach 1945 weiterhin Wohnzwecken. Im unteren Bereich war eine Verkaufsstelle. Nach der Aufsiedlung wurde hier eine Schule eingerichtet.
Heute erscheint das ehemalige Gutshaus mit völlig neuem Gesicht. Nur das Feldsteinfundament ist als alte Substanz sichtbar. Den Mauern wurden Riemchen vorgesetzt und die Räumlichkeiten in Eigentumswohnungen aufgeteilt. Sehr schön ist die mit Kopfsteinpflaster restaurierte Rondellumfahrt. Reste des ehemaligen Gutsparks sind erhalten. Sembzin besitzt seit der Aufsiedlung einen eigenen Friedhof.

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