Schrauben-Dampfyacht ‘Woglinde’
Das Schiff wurde 1902 mit der Bau-Nr. 411 D auf einer der größten Binnenwerften der Elbschifffahrts-Gesellschaft "Kette" in Dresden-Neustadt gebaut, die später nach Dresden Übigau verlegt wurde. Auftraggeber war Arthur von Schnitzler, der Besitzer des Schlosses Klink bei Waren/Müritz.
Das Automobil des Herrn Schnitzler
Dazu zunächst ein Auszug aus der Warener Zeitung im November anno 1905:
...“ Einen Unfall erlitt heute Morgen der Kutscher des Herrn Kaufmann Rugenstein. Auf der Röbeler Chaussee hielt das Automobil des Herrn Schnitzler – Klink infolge eines Defektes. Als nun das Fuhrwerk vorbeifahren wollte, scheuten die Pferde und stürzten mit dem Wagen, der mit Kolonialwaren aller Art vollgepackt war, in den Chausseegraben.Der Wagen wurde vollständig zertrümmert, die in demselben befindlichen Waren verschüttet oder beschädigt. Die Pferde rannten mit einem Teil des Wagens davon. Sie konnten bald darauf angehalten werden. Der Kutscher erlitt glücklicherweise nur einige Hautabschürfungen, was zu danken ist. Der entstandene Schaden beträgt nach Auskunft wohl mehrere hundert Mark. Wer dafür aufkommt ist nicht bekannt.“
Schlossgeschichte
1898 – Fertigstellung Schloss Klink (für Familie Schnitzler)
1901 – Tochter Annemarie stirbt (im Mausoleum beigesetzt)
1902 – Auftrag für Dampfjacht (unter „Woglinde“ 1915 eingetragen)
1905 – Geburt der Tochter Cornelia (5. Kind)
Als repräsentatives Wohngebäude wurde das Schloß um die Jahrhundertwende für die Familie Schnitzler erbaut. (Robert Heinrich Artur Schnitzler als Familienoberhaupt und Anna Margarete Hedwig Schnitzler, geb. Borsig, als dessen Frau, ebenso deren Kinder Gerhard Eduard Albert, Ilse Maria Anna und Anna Maria. Die beiden weiteren Kinder wurden nach dem Einzug geboren.)
Seitdem hat das Schloß bereits eine mehr als 100-jährige bewegte Geschichte hinter sich. In diesen mehr als 100 Jahren sind auch viele Geschichten um das Schloß entstanden. Mit diesen Schloßgeschichten wird über Menschen berichtet, die mehr oder weniger mit dem Schloß zu tun hatten.
Das Klinker Mausoleum - historisch zusammengetragen von Ortschronist Peter Bucher
1908 beauftragte A. Schnitzler den in München lebenden Bildhauer Adolf Hildebrand mit der Anlegung einer Grabstätte. Das Klinker Mausoleum gestaltete er als antiken Bau. Es war ein richtiger kleiner Tempel mit Mosaikarbeiten und Büsten, u.a. von Gebhard v. Schnitzler. Es stand südlich des Schlosses direkt an der Müritz. Ein ähnliches Mausoleum hat der Künstler für den Professor Martius in Kiel gebaut. Dessen Gattin war eine geborene Borsig aus Berlin, ihre Schwester war mit A. Schnitzler vermählt. Hatte sie den Künstler vermittelt?
Von den Schnitzlers fanden hier ihre letzte Ruhe: Arthur und Hedwig von Schnitzler, ihre Tochter Anna Maria Schnitzler, ihr Sohn Gerhard Eduard Albert Schnitzler.
Dienstpersonal für das Schloß 1941: